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Soziale Bewegungen: Soziale Bewegungen sind organisierte, kollektive Bemühungen einer Gruppe von Einzelpersonen oder Organisationen, um soziale, politische oder kulturelle Veränderungen herbeizuführen oder sich ihnen zu widersetzen. Sie können sozialer, politischer, wirtschaftlicher oder kultureller Natur sein und beinhalten oft Proteste, Demonstrationen, Boykotte und Lobbyarbeit. Siehe auch Gesellschaft, Politik, Gemeinschaft.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Politische Theorien über Soziale Bewegungen - Lexikon der Argumente

Gaus I 268
Soziale Bewegungen/Politische Philosophie/West: (...) der (...) neutrale Begriff 'soziale Bewegung', der heute die Disziplinen Soziologie und Politikwissenschaft umfasst, spiegelt die ideologischen Auswirkungen des Bürgerrechts-, Antikriegs- und Studentenaktivismus der 1960er Jahre wider (Brand, Büsser und Rucht, 1986(1): 35-7; Gamson, 1975(2); Oberschall, 1973(3); Piven und Cloward, 1977(4)).
Pakulski: Soziale Bewegungen sind nach Pakulskis nützlicher Definition "wiederkehrende Muster kollektiver Aktivitäten, die teilweise institutionalisiert, wertorientiert und in ihrer Form und Symbolik antisystemisch sind". (1991(5): xiv)
Soziale Bewegungen können als bedeutende Errungenschaften von zuvor isolierten und machtlosen sozialen Gruppen anerkannt werden. Mit anderen Worten: Soziale Bewegungen lösen das "Problem des kollektiven Handelns"; für eine bestimmte Wählerschaft erreichen sie das kollektive Gut des politischen Handelns (Taylor, 1987)(6).
Institutionen: (...) der Begriff der sozialen Bewegung erweitert den Rahmen der politischen Studien, indem er politische Handlungen über die Sphäre der institutionalisierten Politik hinaus anerkennt. Da die Aktivität einer sozialen Bewegung institutionalisierte politische Formen wesentlich beeinflusst und dazu dienen kann, sie zu transformieren, muss sie als ein eigentliches Element des politischen Feldes anerkannt werden.
Vgl. >Institutionen.
Eisenstein: Neue soziale Bewegungen greifen direkt intrinsisch politische Merkmale der Zivilgesellschaft an, wie Patriarchat, Homophobie und Rassismus (Eisenstein, 1984)(7). Sie streben Veränderungen sowohl unabhängig von als auch durch staatliches Handeln an. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass soziale Bewegungen sowohl eine wichtige Determinante der institutionalisierten Politik als auch ein entscheidender Bestandteil der relativ autonomen Politik der Zivilgesellschaft sind.
Gaus I 269
Empirisches Material für das Studium neuer sozialer Bewegungen: Kriesi et al., 1995(8); Rucht, 1991(9).

1. Brand, K.-W., D. Büsser and D. Rucht (1986) Aufbruch in eine andeæ Gesellschaft: Neue soziale Bewegungen in der Bundesrepublik, 3rd rev. edn. Frankfurt and New York: Campus.
2. Gamson, William A. (1975) The Strategy of Social Protest. Homewood, IL: Dorsey.
3. Oberschall, Anthony (1973) Social Conflict and Social Movements. Englewood Cliffs, NJ: Prentice Hall.
4. Piven, F. F. and R. A. Cloward (1992) 'Normalizing collective protest'. In A. Morris and C. M. Mueller, eds, Frontiers in Social Movement Theory. New Haven, CT: Yale University Press.
5. Pakulski, Jan (1991) Social Movements: The Politics of Moral Protest. Melbourne: Longman Cheshire.
6. Taylor, Michael (1987) The Possibility of Co-operation. Cambridge: Cambridge University Press.
7. Eisenstein, Hester (1984) Contemporary Feminist Thought. London: Allen and Unwin.
8. Kriesi, H. , R. Koopmans, J. W. Dyvendak and M. G. Giugni (1995) New Social Movements in Western Europe: A Comparative Analysis. Minneapolis: University of Minnesota Press.
9. Rucht, Dieter, ed. (1991) Research on Social Movements: The State of the Art in Western Europe and the USA. Boulder, CO: Westview.

West, David 2004. „New Social Movements“. In: Gaus, Gerald F. & Kukathas, Chandran 2004. Handbook of Political Theory. SAGE Publications


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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
Politische Theorien

Gaus I
Gerald F. Gaus
Chandran Kukathas
Handbook of Political Theory London 2004

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